Die meisten Protagonisten dieser Erzählungen aus der Feder des mit dem Pulitzer-Preis geehrten Autors Richard Russo haben ihn schon hinter sich: den Eintritt in die vermeintlich besten Lebensjahre. Die Menschen, die uns hier begegnen, stammen aus der Mittelschicht, sind Akademiker oder gutsituierte Mid-Fifties. Eines ist ihnen gemeinsam: Sie müssen sich langsam fragen, ob sie tatsächlich das Leben führen, das sie führen sollten. Da ist die aufstrebende Dozentin, die sich kurz vor Thanksgiving mit einem Plagiatsfall konfrontiert sieht und dabei ins Nachdenken über sich und ihre eigene Institutskarriere gerät. Oder der depressive Englischprofessor, der sich in Venedig und seinen Gedanken verliert. Ein Makler, der an Krebs erkrankt ist, und ein gealterter Drehbuchschreiber komplettieren das Quartett. Mit einem Augenzwinkern weist Richard Russo uns auf die Schmerzpunkte ihrer Existenzen hin. Er tut dies auf hintergründige, intelligente und humorvolle Weise. So entstehen Geschichten, die uns Leser erst laut auflachen und dann trocken schlucken lassen, Geschichten, die von einer leisen Melancholie getragen sind – und die doch etwas so Lebensbejahendes haben, dass dieses Buch uns gestärkt zurücklässt.
Vier lange Erzählungen von Pulitzer-Preisträger Richard Russo
- Veröffentlicht am Dienstag 22. Mai 2018 von DuMont Buchverlag
- ISBN: 9783832198855
- 320 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)