Imre Kertész und die Liebe der Deutschen

Eine persönliche Biographie

von

Der ungarische Literaturnobelpreisträger und Holocaust-Überlebende Imre Kertész verbrachte viele Jahre seines Lebens in Deutschland. Hier erfuhren seine Werke große Anerkennung, hier wurde er als öffentlicher Intellektueller zu einem festen Teil des Kulturlebens. Je kritischer er seinem Heimatland Ungarn gegenüberstand, desto mehr wurde Deutschland ihm zu einem zweiten Zuhause.
Ingo Fessmann, ein langjähriger Weggefährte Kertész‘, beschreibt in seinem Buch aus persönlicher Sicht seine Begegnungen mit dem großen Schriftsteller. Er resümiert gemeinsame Gespräche und Erlebnisse, vom ersten Treffen in Berlin Mitte der 1990er Jahre bis zur Verleihung des Nobelpreises 2002, zu der Kertész den Freund mit seiner Frau für fünf Tage nach Stockholm eingeladen hat.
Das Buch enthält außerdem eine Reihe von essayistischen Betrachtungen, in denen Fessmann sich einzelnen Aspekten von Kertész‘ Person und Werk widmet: Es geht um Kertész‘ Beziehung zu seiner Familie, um seine Lieblingsautoren und -komponisten, um das Verhältnis zu seinen eigenen Texten sowie um die von Kertész geschaffenen Begriffe der „Schicksallosigkeit“ und der „Glückskatastrophe“, die sich als Leitmotive durch sein Denken, Schreiben und Leben ziehen.