In der Gewalt der Mudschaheddin

Tagebuch einer Sahara-Geisel

2003 hält das Sahara-Geiseldrama die ganze Welt in Atem. Es sollte für die vier beteiligten Schweizer eigentlich eine unvergessliche Reise durch die algerische Sahara werden. Doch dann werden sie von einer fundamentalistischen Terrorgruppe entführt. Zusammen mit elf weiteren europäischen Geiseln werden sie ein halbes Jahr in der grössten Wüste der Welt gefangen gehalten. Die für die Sahara einmalige Entführung ist in vieler Hinsicht ungewöhnlich. So kann Reto Walther sogar Tagebuch führen. Detailliert notiert er die Ereignisse: Wie sich das tägliche Leben mit den Entführern gestaltet und es zu kulturellen Konflikten zwischen der ultra-islamischen und der europäischen Kultur kommt. Wie die Geiseln versuchen, die Situation so gut wie möglich zu beeinflussen und Fluchtpläne schmieden, diese jedoch wieder verwerfen müssen. Wie sogar ein Geiselnehmer den Kontakt mit zwei weiblichen Geiseln sucht. Was es zu essen gibt und welch schlechtes Wasser sie trinken müssen. Wie sie die Zeit totschlagen und unter dem endlosen Warten in der Hitze, dem psychischen Druck und Verletzungen leiden. Und wie sie dennoch den Mut nie ganz verlieren. Am Abend des 18. August 2003 kommen die europäischen Touristen nach 177 langen Tagen endlich frei. Eine Geisel überlebt die Strapazen nicht.