Es ist die Zeit der ersten großen Flüchtlingswelle in Deutschland. In vielen Städten gibt es im Sommer 2014 Notaufnahmelager. Flüchtlinge werden provisorisch in Zeltstädten untergebracht oder sie schlafen in den heißen Sommerwochen sogar ungeschützt im Freien, wie in München. Das Wort ‚Willkommenskultur‘ gibt es bereits, und eine humanistische Haltung, die diese Willkommens-kultur vor allem im darauffolgenden Jahr in ganz Deutschland prägen wird, zeigt sich auch schon in diesen Sommerwochen 2014.
Der Autor erzählt die Geschichte von Hans, der zusammen mit einer Kollegin für einige Zeit zum Leiter eines Notaufnahmelagers ernannt wird und die Problemstellungen in der kurzen Zeit des Bestehens des Lagers erkennt und mit den KollegInnen zusammen zugunsten der Flüchtlinge zu meistern versucht.
Ein zweiter Erzählstrang beinhaltet die Fluchtgeschichte der ehemaligen Frau von Hans, Maria, die als Kind von Deutschstämmigen, die im Böhmerwald gelebt haben, am Ende des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland vertrieben wird. Erst in den Sechzigerjahren erfährt Maria historische Tatsachen, die die Vertreibung ihrer Mutter in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Maria und Hans leben getrennt. Ihr gemeinsamer Sohn gerät, trotz der Versuche von Maria, auf ihn einzuwirken, in ein gefährliches rechtes Spektrum. Das ist der dritte Erzählstrang einer aktuellen Geschichte aus Deutschland, die Basis für viele Diskussionen bietet.
- Veröffentlicht am Freitag 31. August 2018 von Geest-Verlag
- ISBN: 9783866856868
- 160 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)