In Jahre gegossene Jahre

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István Géher reflektiert in eindringlichen Gedichten die Situation des denkenden und fühlenden Menschen, der versucht, in einer politisch absurd-aggressiven Welt zu überleben, ohne seine Würde dabei zu verlieren. In Prosa käme diese Erfahrung einer Klage gleich. In Gedichtform, in Géhers lakonischer, elegisch-poetischer Sprache wird sie zum ‚Kräftespiel‘, das in festen Formen Freiräume schafft. Die Lebendigkeit des Menschen wird jedoch nicht nur von außen bedroht; auch die inneren Mächte der Angst und Melancholie fesseln den Dichter, der sich immer wieder freischreiben muss.