Also der Poet ist wahrhaftig der Dieb des Feuers.
Seine Aufgabe ist die Menschheit, ja sogar alle Lebewesen; Er muss Entdeckungen fühlen, ertasten, hören lassen; wenn es Form hat, was er aus der Tiefe dort mitbringt, gibt er Form; ist es ungeformt, gibt er nur Ungeformtes. Eine Sprache finden!
Arthur Rimbaud (Brief eines Sehers an Paul Demeny).
Das lyrische Debütwerk ‚in mir babylon.‘ von Philipp Blömeke erzählt die Geschichte eines im Bürgerlichen etablierten ›Wir‹ sich verlierenden ›Ichs‹, das zweifelnd-verzweifelt aufbegehrt gegen die drohende Einverleibung durch die Konformität. So wird ›Nod‹ zum Symbol der Bruchlinien eines um seine Freiheit ringenden Daseins – Ruhepol und Kraftzentrum für einen erneuten Ansturm gegen die Vermassung. Ein Zorn waltet in den Texten dieses jungen Menschen, der nicht nur anklagen, vielmehr die Halb- und Falschheiten unserer Zeit entlarven und die glatte, allzu glatte Subjektivität der bürgerlichen Gesellschaft – die Scheinsubjektivität der Massen – hinter sich lassen will. Dies geschieht in und mit einer Sprache, die sich ihres eigenen Symbolismus bedient – mal surreal, mal phantasierend und dann wieder von einem erschreckenden Sinn der Tatensachen geprägt. Die Rebellion des jungen Dichters ist nicht zu verwechseln mit dem ureigensten Recht der Jugend, überhaupt gegen die ›Alten‹ aufzubegehren. Ein ganz anderer schöpferischer Drang appelliert da an unsere Aufmerksamkeit. Hier bedeutet Verweigerung und Angriff der Aufbruch, auf anderen Wegen das eigene Leben und das der anderen zu formen – die Lektüre der Gedichte, den Bogen, den diese spannen, lässt ahnen, dass eine andere Freiheit Gestalt werden will. Noch sind die Umrisse dieser Freiheit diffus, die Schlacke der bürgerlichen Welt noch nicht ganz abgeworfen, noch liegt Schwefel in der Luft. Doch ‚in mir babylon.‘ offenbart uns einen jungen Dichter, der ein wahrhaftiger Dieb des Feuers werden will. Entgegen der üblichen Lyrik, die sich darin begnügt, die eigene Gefühlslage sentimental auszuleuchten, liegt mit dem Debütwerk Philipp Blömekes ein Gedichtsband vor, der anders ist und anderes will.
www.Philipp-Bloemeke.de
›Ein Roman ist ein Spiegel den man die Straße entlang trägt‹, Stendhal.
Der Culex – Verlag will, entgegen Stendhals Auffassung, Literatur und weitere Kunstformen publizieren, die aus dem Spiegel heraustreten und das Leben in seiner Unmittelbarkeit nicht nur Spiegel/reflektiert darstellen. Literatur, die das Leben der Straße als Kunst begreift und meist irreal und zuweilen auch surreal die spiegelfreie Rückseite des Spiegels erfasst. Das Spannungsverhältnis der Widersprüche im Alltäglichen – Angst/Vertrauen, Liebe/Tod sowie die Sehnsucht und Möglichkeit der Freiheit – das ist für uns Literatur.
Wir sind ein im Aufbau befindliches Medienunternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, außer/ordentliche Werke aus den Bereichen Literatur und Musik zu veröffentlichen. Außer/ordentlich meint, dass die Werke nicht nur amüsieren und unterhalten sollen, sondern auch aufwecken und aufschrecken. Mit unseren Publikationen werden wir durchaus kritischen Tönen Raum bieten, aber auch die Tiefen menschlichen Empfindens kommen zu Wort. Der Culex – Verlag wird nicht nur Autoren & Musiker publizieren, sondern Literatur „Ichs& Musik mit nachhaltigen Events und Performances unterschiedlicher Art zu einem besonderen Erlebnis werden lassen.
Unser Leitspruch ›Grenzen sprengen …‹ soll auch bedeuten, dass scheinbar Unvereinbares zusammengeführt wird – das bedeutungsreiche und unerschöpfliche lyrische Wort, klassische und rockige Elektro-Musik und bildende Kunst – scheinbar Gegensätzliches, in sich Abgeschlossenes zu kunstvollen Synthesen aufleben zu lassen – quer durch die Genregrenzen …
In der waffenstarrenden, vom Kapital notgedrungen eindimensionalen Freiheit der bürgerlichen Gesellschaft, muss Kunst der Sprengstoff sein, der die existenzielle Freiheit von der Konformität befreit.
Infos, Leseproben und unser weiteres Verlagsprogramm finden Sie auf www.Culex-Verlag.de.
- Veröffentlicht am Montag 15. September 2008 von Culex Verlag
- ISBN: 9783981176827
- 104 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik, Lyrik