In Nacht und Nebel

von

Eine Nervenheilanstalt im Deutschland der Nazi-Zeit. Zu den Patienten gehört der unter Wahnvorstellungen leidende japanische Pathologe Takashima. Die Sorge um seine Frau, eine deutsche Jüdin, von der er seit seiner Einweisung keine Nachricht mehr hat, treibt ihn immer weiter in die Krankheit.
Eines Tages tauchen SS-Ärzte in der Anstalt auf. Die ‚unheilbaren‘ Patienten sollen seligiert werden, um sie zu ‚verlegen‘. Die Krankenhausärzte wissen, daß es um das nationalsozialistische ‚Euthanasie‘-Programm geht. Sie geraten in einen tiefen Gewissenskonflikt. Einige resignieren. Andere versuchen mit allen Mitteln, ihre Patienten vor dem Todesurteil Unheilbar! zu bewahren.

Morio Kita (bügerlich Sokichi Saito; 1927–2011), selbst ausgebildeter Arzt und Neurologe, der bis in die frühen 1960er Jahre an verschiedenen Tokioter Krankenhäusern praktizierte, gehört zu den meistgelesenen Autoren seines Landes. Nach Yoru to kiri no sumi de (1960; ‚In Nacht und Nebel‘), für das er mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnet wurde, als Schriftsteller etabliert, veröffentlichte er eine Vielzahl von Erzählungen, Essays und Romanen, darunter die oft als ‚japanische Buddenbrooks‘ bezeichnete Familiensaga Nire-ke no hitobito (1964; deutsch 2010 als Das Haus Nire, ebenfalls übersetzt von Otto Putz). Großer Wertschätzung erfreuen sich auch seine Märchenromane für Kinder und Erwachsene und seine ‚Dr. Mambo‘-Skizzen, humorige Betrachtungen zu Gott und der Welt.