INCIDENT° OF‘ LIGHT“ II

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Dierk Maass’ Fotografien sind Vorstellungs- und Augenbilder zugleich. Für den passionierten Bergsteiger bleibt die sinnlich erfahrbare Welt nur Hinweis auf das Wesentliche, den Facettenreichtum, die Herausforderung und Dramatik lebendigen Seins. Durch das Spiel mit der Belichtung entfernt sich seine Fotografie von der reinen Kontingenz. Zufall wird zu sinnstiften- der Vorhersehung wie in einem literarischen Stück durch die Wirkkraft eines einzigen Wortes ein ganzer Satz von der beschreibenden Lesbarkeit in bedeutungsvolle Reflexion übergehen kann. Maass befragt Bedingungen fotografischer Wahrnehmung, doch weist über die Didaktik bloß angewandter Wahrnehmungstheorie hinaus. Überbelichtung wird bei ihm vom optischen Störfall zum visuellen Ereignis, das die Verortung der Aufnahme zerstreut.