Anneliese wuchs als einzige Tochter wohlbehütet im Harz auf. Sie
schrieb, als junge Frau, ab August 1938 in ihr Tagebuch von den
schönen und erlebnisreichen Wanderungen in den Bergen, an
denen sie sich so gar nicht satt sehen konnte.
Dann brach der zweite Weltkrieg aus und sie vertraute weiterhin
ihrem Tagebuch alle Begebenheiten an. Über die Zeit des
furchtbaren Krieges, die Geburt ihres einzigen Sohnes, über die
Entbehrungen, die unendliche Ausweglosigkeit, Verzweiflung und
die Sorgen um ihren Artur, dem Papa ihres Kindes. Und mit jedem
Brief, der lange ersehnt, von ihrem Mann eintraf, gab es wieder
einen Funken Hoffnung.
Beim Fegen einer Dachbutze bei den Schwiegereltern fielen Erna Lous in einer Ecke
mehrere verstaubte Pappkartons auf. Darin befanden sich, sorgsam verschnürt,
Feldpost von Artur und Notizbücher und Schulhefte von Anneliese.
Briefe, liebevoll, oder verzweifelt, von Hand geschrieben, gehören einer aussterbenden
Kultur an. Schon deshalb war es vielleicht wichtig und richtig das Gedankengut
dieser Zeit aufzuschreiben, da es sonst für immer verschwunden wäre. So
entstand dieses Buch, eine Mischung aus Geschichte und persönlichen Erlebnissen,
vor, während und nach dem 2. Weltkrieg.
Durch die Tagebuchform nimmt der Leser unmittelbar an den Gedanken der Protagonisten
teil. Erna Lous lässt die Familiengeschichte wieder auferstehen, in
deren Mittelpunkt Anneliese steht. Deren Charakter spannender, aber nicht immer
sympathisch ist.
Eindringlich wird aus dem kriegszerstörten Deutschland, speziell dem Harz und
darüber hinaus über das schwierige Zusammenleben nach dem Krieg, geschildert.
- Veröffentlicht am Dienstag 15. Oktober 2019 von Brighton Verlag GmbH
- ISBN: 9783958767096
- 300 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien