Insel-Bücherei

Ein Märchen von Glocken, die ein altes Jahr aus- und ein neues Jahr einläuteten

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Zu Charles Dickens‘ berühmten Weihnachtserzählungen gehört auch die Erzählung »Die Silvesterglocken«. Wie »Ein Weihnachtslied« eine weihnachtliche Geistergeschichte ist, so geistert es auch in der Geschichte der Silvesterglocken. Als habe sich’s Dickens zur Aufgabe gemacht, die Unvollkommenheiten dieser Welt aufs allernachdrücklichste zur Schau zu stellen, damit die Welt sich bessere, so bedient er sich aller Mittel, und seien sie von der Art der Geister. Im »Weihnachtslied« geht es um die personengewordene Herzlosigkeit, um den Geizhals Scrooge, der jedoch in der Weihnachtsnacht zu einem gütigen, hilfsbereiten Menschen wird. Hier geht es um die Armen, deren Elend keines Reichen Herz bewegt. So auch hat der Dienstmann Toby Veck samt Tochter Meg ein überaus hartes, das heißt hungriges Leben. Die Glocken der Kirche hoch oben im Turm nennt er seine Freunde; sie lassen sich vernehmen, wenn er vergeblich auf Arbeit wartet. In der Silvesternacht allerdings suchen sie ihn heim mit Traumgespinsten. Tot ist Toby Veck, und die Jahre sind vergangen. Er, der nun ein Geist geworden ist, sieht, was sich, seitdem er lebte, verändert hat. Seine damals so ungeduldig auf das Glück mit Richard wartende Tochter ist alt geworden. Richard ist verkommen, ein Trinker. Nichts hat sich geändert, die Trübsal ist geblieben. Da wacht Toby Veck auf – war das alles nur ein Traum und er ein Träumer, der eben erwacht? »Sollte dies so sein, lieber Leser, dann präge die bösen Wirklichkeiten aus denen diese Schatten entspringen, Deiner Seele ein…«