Ob es L’Art brut auch in der Dichtung gibt? Ja, es gibt sie, aber im Unterschied zu ihrer bildnernden Schwester genießt das therapeutische Schreiben den Status der Geringschätzung durch die Damen und Herren der artifiziellen Hochlyrik. Das Medium der interaktiven Instant-Internetzeitschrift („Blog“) führt dagegen zu einer Verflüssigung der Grenzen: Verrückte Wortformen dringen osmotisch in klischeehafte Verfestigungen des Selbstmitleids vor und regen verbale Autoperforationen an.
- Veröffentlicht am Freitag 1. Juli 2011 von Leipziger Literaturverlag
- ISBN: 9783866601284
- 100 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)