Die Inskriptionen feiern mit Erscheinen dieses Bandes ihr fünfjähriges Bestehen. Für ein Kind des Internets ist das ein gestandenes Alter. Diese demokratische Offenheit schmeckt nicht jedem. Gedichtet wird im Verborgenen, doch ist deswegen der Dichter selbst zur Existenz im Verborgenen verdammt? Von Malern kennen wir Exzesse und Besäufnisse, von Musikern zerstörte Hotelzimmer. Nur der Dichter hat sich diskret hinter seinen schwarzen Rollkragen zurückzuziehen? Er soll sich devot seinem Verleger anvertrauen, der ihm Predigten über Verkaufszahlen und Marktstrategien hält? Nein! Das Blog ist ein Labor, ein Ort für das Wagnis, das die Schubladen der Konvention zu sprengen hilft. Die Inskriptionen bieten Freiraum. Das heißt Raum für unabhängige, neue Literatur und Freiheit von den unseligen und kunstfeindlichen Marktzwängen. Auch das Verspielte, Abseitige, Unfertige findet seinen Platz in den virtuellen Gärten der Inskriptionen. Gerade darin besteht ja der Spaß! Wir nehmen nichts weg, wir erfinden nichts hinzu – die interessantesten Texte des letzten Jahres wurden für dieses Heft erlesen. Mit Beiträgen von Juliane Beer, Hella Bergmann, chlebnikov, crysantheme, eisenhans, Jonas Friedrich, Willi van Hengel, Bärbel Klässner, Herbert Kollenz, Federico Palatino, Karolin Pfeffer, rapunzel, Jens Rosch, Ilona Schlott, Petra Schröck, Niko Skrotzki, Florian Stoelk, Tan Go, Eva Wal, Werner Weimar-Mazur & Zhenja Mit Schrift-Grafiken von Eva Wal
- Veröffentlicht am Sonntag 1. Juli 2012 von Leipziger Literaturverlag
- ISBN: 9783866601505
- 100 Seiten
- Genre: Anthologien, Belletristik