Interkulturalität und Menschlichkeit

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Der vorliegende Sammelband setzt sich aus Aufsätzen und Vorträgen zusammen, die aufgrund verschiedener Anlässe geschrieben worden sind und so auch auf recht unterschiedliche Erwartungshaltungen zu antworten versuchen. Trotz dieser Unterschiede in Motiv und Zielsetzung ist den Texten jedoch eine grundlegende Frage gemeinsam, die als Leitfaden des Sammelbandes betrachtet werden kann. Gemeint ist damit die Frage nach Möglichkeiten menschlichen Handelns im Kontext einer historischen Gegenwart, in der das Erbe der Würde des Menschen vor allem für leere rhetorische Zwecke bemüht wird. Dagegen sollte dieses normative Erbe als unbedingte Verpflichtung übernommen werden, die Lebensbedingungen in der widersprüchlichen „globalen“ Welt der Gegenwart zu humanisieren, also als Verpflichtung, eine der Würde des Menschen würdige Zivilisation weltweit zu entwickeln.
Diese Frage ist den hier gesammelten Beiträgen deshalb gemeinsam, weil diese Texte sich – jeder von ihnen freilich von einem je spezifischen Problem aus – als Versuche verstehen, Erkenntnisse über die Situation, vor allem aber über die Zukunft des uns seit Jahrhunderten begleitenden Ideals des menschlichen Menschen zu gewinnen.
In einer für die gesamte Menschheit äußerst bedrohlichen Weltsituation teilen also die Beiträge des vorliegenden Bandes, schlicht und einfach ausgedrückt, die Sorge um die Zukunft der Menschlichkeit des Menschen.