‚Caerimonia. Zeitbehälter, Zeitgefäße und –fässer. Wer die Ordnung der Zeitvernachlässigt, fällt aus der Zeit mit Rumps! und Bumms! VertändeltesLeben, verschlafener Tag, versäumte Weltengunst. Das All und Eine, dieSonnen, Planeten und ihre Beisassen, die Pflanzen und Tiere, hüten sich,solches zu tun. Alles atmet und rollt um mit Maß. Maß und Ordnung (ordo)bestellen die Weltordnung (ºÌü¿Â, kósmos). Gesetze, Zeit- und Festordnungenmüssen Leidenschaften und menschliche Haltlosigkeiten bezwingen, dadiese die Völker leicht in die Barbarei zurückwerfen und Staaten immerleichtsinnig auf Krieg grübeln lassen. Satzung nötigt und kann lästig sein,doch der Krieg ist viel herber. Denn: „Silent leges inter arma.“ – Im Kriegschweigen die Gesetze. (Cicero, Rede für Milo, 52) Der Ordnung aber leistendie wildesten Gewalten Gehorsam. „Ordnung rejiert de Welt und Knüppel deLeutchen!“ (Berliner Redensart, um 1900) Auch gilt es die launische Zeitselbst zu zügeln: Zwar macht sie aus einem Gerstenkorn ein Fass Bier undsinnt auf Wachstum und Gedeihen; doch Zufall und Zeit sind obendrein diegrößten Tyrannen der Erde, wie Herder und auch wir befinden; auch darumersann sich der Mensch die Ordnung und das Maß der Zeit und ersehnt dieDeutung und Hegung des Zufalls.‘
- Veröffentlicht am Samstag 16. November 2024 von Merve
- ISBN: 9783883962702
- 152 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik