Irmgard Knef: Himmlisch!

Ewigkeit kennt kein Pardon

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Nach über zehn Jahren furioser Alterskarriere vollendet Irmgard Knef mit ihrem 4. Programm „Himmlisch! – Ewigkeit kennt kein Pardon“ ihre vierteilige One-Woman-SoloShow-Tetralogie „Der Ring des Nie-Gelungenen“.

Nach „Ich Irmgard Knef“ ( 1999), „Schwesterseelenallein“ (2002) und „Die letzte Mohikanerin“ (2005) macht sich die rüstige 83jährige Grande Dame des halbseidenen Showbiss (Motto: Lieber Southern Comfort als Nordic-Walking) in „Himmlisch! – Ewigkeit kennt kein Pardon“ nunmehr endgültige Gedanken um ihre langfristige Zukunft und stellt als überzeugte Skeptikerin die Ewigkeitsangebote der Religionen auf den Prüfstand: Wird sie in absehbarer Zeit Halleluja singen – oder kommt sie doch noch mal wieder, z. B. als Ochse oder heilige Kuh? Wie wichtig ist im Nirwana das Nichts?

Für Irmgard eine Situation wie kurz vor den großen Ferien: Da will man ja auch wissen, wohin die Reise geht. Kann man sich eigentlich auch noch nachträglich für die Mitgliedschaft in einem Club entscheiden und sozusagen kurzfristig umbuchen? Und wie sieht in ihrem Fall eine Reiserücktrittsversicherung aus?

Vorläufig übt Irmgard sich schon mal in der Rolle eines Engel wider Willen, der lieber mit Cole Porter oder Burt Bacharach jazzt, swingt und bluest, als brav die Harfe zu zupfen. Und natürlich eckt sie damit im katholischen Himmel genauso an, wie im islamischen Paradies.

Geradezu verjüngt berichtet Irmgard aus himmlischer Perspektive mit Berliner Schnauze und Knefschem Esprit von ihren Dies- und Jenseits-Erfahrungen, nimmt ihr Publikum mit auf eine kabarettistische Himmelsreise und präsentiert Songs mit Ewigkeitsanspruch – höllisch gut.