Jacob Böhme

von

Der schlesische Schuhmachermeister Jacob Böhme (1575–1624) gelangte »in einer ungeheuren, wilden und rohen Anstrengung des Inneren« (Hegel) zu einer der tiefsten Daseinsdeutungen, die die abendländische Geistesgeschichte hervorgebracht hat. Ihrer Neuerschließung hat Hans Grunsky eine Lebensarbeit gewidmet. Bedeutende Philosophen, Theologen und Dichter stehen unter Böhmes Einfluss: z.B. Leibniz, Oetinger, Hamann, Lavater, Franz von Baader, Hegel, Novalis, Schelling, Schopenhauer, Ludwig Feuerbach und Nicolai Berdjajew. Galt Böhme bisher als schwierig und dunkel, so zeigt dieses Buch seine Lehre erstmals als Wunderwerk klarer philosophischer Architektonik. Böhme gibt Antwort auf Probleme, um die wir gerade heute wieder ringen. Er weist einen Weg, auf dem wir auch das Furchtbare und Negative in ein übergreifendes Sinnganzes einordnen können. Dabei verdienen die existentiellen und anthropologischen Grundlagen seiner Metaphysik und die Vorstellungen, die er sich von der empirischen Struktur des menschlichen Gemüts macht, höchste Beachtung.
Wie Böhmes Behauptung zu verstehen ist, er habe – im Sinn seiner visionären Erlebnisse – alles aus sich selbst, wird aus der Darstellung seines Lebens und seiner Entwicklung deutlich. Die Darstellung bleibt auch dem weitesten Kreis von Liebhabern der Philosophie zugänglich. Zahlreiche Figuren und Schemen kommen dem Verständnis zu Hilfe.