Jan Seghers‘ Geisterbahn

Tagebuch mit Toten

von

«Im Supermarkt packt mich eine hohe Stimme im Nacken. Es ist der kleine Typ mit Vollglatze, den im Viertel alle ‹Löckchen› nennen. An der Kasse schickt er sein schrilles Keckern in den Tag, hilft einer Dame beim Einpacken ihrer Ware. Ob sie ihm dafür ihre ‹Herzchen›, die Rabattmarken, die es hier gibt, überlassen solle? ‹Aber gerne›, sagt er. Jedoch nur, wenn er im Gegenzug ihr sein Herz schenken dürfe. ‹Vielen Dank›, erwidert die Dame. ‹Ich fürchte, das ist mir zu groß.›»

Ein Tagebuch, schreibt Matthias Altenburg, ist ein Alle-Tage-Buch. Eine gewisse Dringlichkeit, ein nervöses Verhältnis zur Welt, zum Alltag gehören dazu. Dieses Tagebuch ist ein Roman. In Romanen wird die Wahrheit erfunden und sind die Erfindungen wahr.

«Ein Mosaik der Gegenwart, das eine höhere Auflösung hat als jedes Panorama.» Richard Kämmerlings, Welt am Sonntag