Jeder Mensch ist der wichtigste der Welt

Warum Papst Franziskus anders ist

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Bei Papst Franziskus fiel vom ersten Tag an die offene und herzliche Art auf, mit der er auf Menschen zugeht. Wenn er spricht, springt der Funke über, bei Einzelnen wie bei der großen Öffentlichkeit. Oft lässt er vorbereitete Texte beiseite und spricht frei, bringt persönliche Erfahrungen und Bilder ein. Er kommuniziert nicht nur durch Worte, sondern auch durch Gesten und Mimik oder durch Symbolhandlungen. Er hat keine Angst vor Nähe, er greift spontan zum Telefon, macht überraschende Besuche von großer Aussagekraft. Seine Schriften sind geprägt von einem sachlichen und anschaulichen Stil abseits der römischen Kanzleisprache. Dahinter steckt mehr als eine persönliche Vorliebe. Der Aufbau einer Beziehung, die den anderen ernst nimmt, ist für ihn wichtiger als das Durchsetzen von Positionen. Was manche Kritiker für Unberechenbarkeit halten, ist Teil der Strategie des Papstes zur Öffnung und Erneuerung der Kirche.