In sechs Betrachtungen versucht Cantalamessa, die kirchliche christologische Überlieferung dem heutigen Menschen neu zu erschließen. In einem Exkurs nimmt er eine kritische Bewertung jener Christologien vor, die die Frage nach der Gottheit Christi erneut aufwerfen.
Jesus Christus ist wahrer Gott. Jesus Christus ist wahrer Mensch. Jesus Christus ist eine einzige Person. So steht es im Katechismus und klingt eher trocken. Cantalamessa versteht es indes, das Glaubensgut der Kirche lebendig, frisch, anschaulich und gewinnend darzulegen. Zu Beginn eines neuen Jahrtausends ist das von besonderer Aktualität, denn sollte es am Ende so sein, daß ein religiös müde gewordenes Europa die Kraft und den Schwung zu einer Neuevangelisierung deshalb nicht aufbringt, weil sein Glaube schwankend, schwach und blaß geworden ist? Wie aber kann das Evangelium das Abendland wieder befruchten, wenn der Gottmensch Jesus Christus nicht aufs neue zu seiner lebensvollen und kraftspendenden Mitte wird? Hierauf zielt das Buch ab; es möchte eine verständliche und eingängige Christologie liefern, die gleichzeitig eine innere Nähe zu Christus schenkt und ansteckend auf andere wirkt. Man kann sich in der Tat kaum eine bessere Hilfe vorstellen, um das Fanal, das Papst Johannes Paul II. an den Beginn des dritten Jahrtausends gesetzt hat, aufzugreifen, als Cantalamessas Ausführungen, in denen es heißt: „Es ist gesagt worden – und diese Aussage ist zutiefst wahr –, daß es nur ein wirkliches und unwiderrufliches Unglück im Leben gibt: nicht heilig zu sein“. Cantalamessas Buch ist eine Einladung, die „erste Liebe“ wiederzuerlangen. Bei aller Gelehrtheit möchte es vor allen Dingen Sehnsucht nach Jesus Christus wecken.
- Veröffentlicht am Montag 9. Dezember 2024 von Adamas
- ISBN: 9783925746888
- 200 Seiten
- Genre: Philosophie, RELIGION, Sachbücher