Jesus – Freund von Zöllnern und Sündern

Eine methodenkritische Untersuchung

von

Zunehmend setzt sich in der neutestamentlichen Wissenschaft die Einsicht durch, dass das kriteriologische Modell der „neuen“ Frage nach dem historischen Jesus kritisch zu bewerten ist. Der Autor spitzt die Kritik zu und entwickelt aus deren verschiedenen, z.T. disparaten Aspekten ein konträres Verfahren für die Arbeit mit den Quellen, das auch das Thomasevangelium in die Überlegungen mit einbezieht. Seine Praktikabilität wird am Beispiel von Jesu Zuwendung zu Sünderinnen und Sündern anschaulich vor Augen geführt. Die Worte, die sich dazu finden, unterscheiden sich in Ton und Inhalt sehr stark. Trotzdem gelingt es, ein kohärentes Bild eines zentralen „Handlungsfeldes“ Jesu zu zeichnen. Es mutet Jesus auch die harten Züge zu, die uns in Weherufen und Gerichtsworten begegnen. Es problematisiert den Trend zur Marginalisierung der Auseinandersetzung mit Pharisäern. Und es nötigt zur Wiederaufnahme von Fragen der Leben-Jesu-Forschung des 19. Jahrhunderts.