Jette, Jakob und die andern

Novelle

von

Das bukolische Idyll einer wohlbehüteten Kindheit auf dem Land am Vorabend des Zweiten Weltkriegs wird zunehmend überschattet von den bedrohlichen Vorzeichen des Unheils. Wundern die Geschwister Jette und Jakob sich anfänglich nur über den seltsamen bösen „Braunen“ aus dem Radio, müssen sie bald erfahren, was das wirklich Böse ist. Denn Jette und Jakob, ihre Familie und Freunde werden mit dem Grauen eines Krieges konfrontiert, der immer näherkommt und schließlich auch auf dem elterlichen Hof Einzug hält. Zunächst in den Erzählungen der Erwachsenen, später in Gestalt von Flüchtlingen und Soldaten. Auch wenn Jette und Jakob noch nicht wirklich begreifen, was es mit den Männern in den Ledermänteln, einer im Schnee zurückgebliebenen Schwester oder der Asche am Himmel auf sich hat, ahnen sie doch bereits das Ausmaß der Katastrophe, die über ihre heile Welt hereingebrochen ist.
Margret Steckel beschreibt das Schicksal ihrer jungen Protagonisten mit liebevollem, beinahe mütterlich-zärtlichem Blick. In ihrer gewohnt kunstvollen Sprache erzählt sie eine eindrückliche Geschichte von Krieg, Flucht und Verlust – aus einer ungewohnten Perspektive. Ein ungemein berührendes und zugleich sehr persönliches Buch, das dem verlorenen Zuhause ihrer Kindheit, vor allem aber dem Bruder der Autorin ein literarisches Denkmal setzt. Und all den andern auch.