Jörg Seedow

ein Journalist auf Spurensuche

von

Der Flüchtling – von hüben nach drüben und was noch geschah
Der Kalte Krieg trennte die Welt vierzig Jahre lang in zwei Blöcke. Die Grenzen dieses globalen Konfliktes, der vom politischen wie ideologischen Gegensatz zwischen den USA und der Sowjetunion dominiert wurde, verlief mitten durch Deutschland und mitten durch die Stadt Berlin. Als „innerdeutsche Grenze“, als „deutsch-deutsche Grenze“, als „Staatsgrenze der DDR zur Bundesrepublik Deutschland und zu Westberlin“ aber auch als „Zonengrenze“ wurde diese 1.378 km lange Grenze zwischen der DDR und der BRD bezeichnet.
Seit den 1960er Jahren wurde diese Grenze durch die DDR immer stärker ausgebaut, um die Massenflucht in den Westen zu unterbinden. Die Fluchtbewegung aus der DDR umfasste alle Bevölkerungsschichten. Die Gründe für eine Flucht waren zahlreich und individuell. Eine Vielzahl von Verboten und Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben rief bei vielen Menschen Unzufriedenheit und schließlich Ablehnung der sozialistischen Verhältnisse und deren Ideologie hervor.
Zu diesen Menschen gehörte auch die Person, die in der vorliegenden romanhaft gestalteten Handlung versuchte die DDR über die Grenze nach Niedersachsen illegal zu verlassen. Mit welchen Schwierigkeiten sie dabei zu kämpfen hatte und ob die Flucht gelang, davon möge sich der geneigte Leser beim Lesen der vorliegenden Lektüre selber ein Bild machen.
Jahre später im Herbst 1989 machten die Vorgänge, die revolutionärer Natur waren, ein für alle Mal damit Schluss, dass Menschen auf dem Weg in die Freiheit um ihr Leben bangen mussten. Es war eine friedliche Revolution, getragen von dem Ruf „Keine Gewalt!“ und von der Macht der
Worte und der Kerzen. Noch nicht einmal ein ganzes Jahr dauerte es danach, bis die DDR am 3. Oktober 1990 durch den Beitritt der neuen Bundesländer zur Bundesrepublik Deutschland zu existieren aufhörte.