Judith und Holofernes

Ein Drama in fünf Akten (1818)

von

Im Jahr 1818 erscheint in der Zerbster Füchsel-Druckerei das anonyme Drama Judith und Holofernes. Mit diesem Drama, das heute in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt wird, erfolgt die entscheidende Zäsur in der Rezeption des Judith-Stoffes: Der anonyme Verfasser nimmt die biblische Geschichte von Judith und Holofernes als Vorlage, um ein dämonisches Szenario zu entwerfen. Im Mittelpunkt seines Spektakels in fünf Akten steht der Kampf gegen das „böse Talmudische“. Dem Entzauberungsplan des aufklärerischen Schauspiels eine Absage erteilend, läßt er auf seiner Bühne der Verabscheuung die wilden, im Banne des pferdefüßigen Teufelsministers Adramelech stehenden Bethulier ihr meuchlerisches Unwesen treiben, um sie schließlich, nach dem scharfen Urteilsspruch der zivilisierten Assyrer, mit musikalischer Begleitung zur Hölle fahren zu lassen. Mit dieser kommentierten Neuausgabe wird das Drama erstmalig einer breiteren Leserschaft zugängig gemacht.