Jugendjahre zwischen den Weltkriegen

...und weitere 2099 Tage / 1919–1945

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…. und weitere 2099 Tage / 1919–1945 – das ist die ergänzende Titelzeile, die verdeutlicht, dass die „Zwischenzeit“ mit ihrem bitteren Ende eine Einheit bildet. Liesel Hünichen wurde 1919 in Münster geboren, im ersten Friedensjahr nach dem ‚furchtbarsten Krieg aller Zeiten‘. Der Vater ein ehrgeiziger Lehrer, die Mutter streng katholisch erzogen und der Familie treulich ergeben. Der Leser erfährt vom bürgerlichen Familienleben in der Kleinstadt Dülmen und Bildung/Arbeit in Münster.
Im Laufe der Jahre entwickelt sich technischer Fortschritt. Ein Nachbar hat das erste Radio. Die Mutter versteht es sogar, ein Auto zu lenken. Fast unmerklich wandelt sich in der Gesellschaft das Denken. Das jugendliche Leben ist beeinflusst vom Geist der Hitlerjugend. Dem Vater wird angeraten, der Partei beizutreten, statt mit jüdischen Freunden zu verkehren.
Nach einem humanistischen Abitur in Dülmen und Abschluss der Frauen-Oberschule in Münster wird Liesel Hünichen ins Teufelsmoor Worpswede zum Reichsarbeitsdienst verpflichtet. Träume von Liebe und Studium zerplatzen an den Lebensumständen im ‚Dritten Reich‘. Um der Familie nicht zur Last zu fallen, folgt die schnelle Ausbildung zur Fürsorgerin.
In dieser Position erlebt Liesel Hünichen den Zweiten Weltkrieg, die Jugendjahre sind vorüber. Sie organisiert Notunterkünfte und Landverschickungen für Mutter und Kind – immer hautnah an der Not der anderen, erlebt sie schließlich im Bombenkrieg und Feuersturm von Münster und Dülmen den Verlust aller Habe.