Kabale und Liebe

Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen Mannheim 1784

von

Gefühlsexzesse vor polititscher Brisanz
Dieses Drama um eine nicht standesgemäße Liebe und ihr, durch Intrigen hervorgerufenes, tragisches Ende, gehört zu Schillers meist gelesenen Stücken. Dass die Tragödie bei den Zeitgenossen nicht immer Zuspruch fand, mag ein lapidares Résumé des Stücks in der »Königlich privilegirten Berlinischen Staats- und gelehrten Zeitung« verdeutlichen, geschrieben von keinem Geringeren als Karl Philipp Moritz.

»Der Inhalt des Stückes ist kurz dieser: ein Präsident will seinen Sohn an die Maitresse seines Fürsten verkuppeln, um dadurch seinen Einfluß am Hofe zu erhalten. Das ist die Kabale. Der Sohn des Präsidenten hat sich in eine Geigertochter vergafft, das ist die Liebe. Zuletzt vergiftet er sich zugleich mit dieser Geigertochter, das ist denn die vollständige Tragödie.«