Jürgen Kaders Porträts erfassen nicht nur die individuellen Züge, sondern das Wesen der Dargestellten, ihre Eigenart; es geht um das Einfangen einer psychologischen Stimmung, einer Lebenssituation, um das Erfassen von Zeitgeist.
Die Menschen sind nicht in einer konstruierten Studiosituation erfasst. Nur selten agiert der Fotograf als umsichtiger Regisseur, indem er der Persönlichkeit einer dargestellten Person eine Bühne schafft. Zumeist bemerken die Porträtierten gar nicht, dass Kader diskret, unaufdringlich und blitzschnell genau den richtigen und – im Cartier-Bresson´schen Sinne entscheidenden, bildprägenden Moment erfasst. Er fängt sie ein in ihrem jeweiligen natürlichen Umfeld, in einer typischen Haltung oder Pose, mit einem charakteristischen Ausdruck oder in einer bezaubernden Augenblickslaune.

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