Kants Lehre von der Entwicklung in Natur und Geschichte

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Der Philosoph Paul Menzer (1873–1960) zählt zu den bedeutendsten Kant-Forschern des vergangenen Jahrhunderts, der u.a. knapp zwanzig Jahre als Sekretär der Kant-Ausgabe der Berliner Akademie der Wissenschaften tätig war. Nach seiner Berufung als Professor nach Halle an das dortige neugegründete Philosophische Seminar im Jahre 1908 veröffentlichte er zahlreiche Studien zum deutschen Idealismus, unter denen Kants Lehre von der Entwicklung in Natur und Geschichte eine besondere Stellung einnimmt.
In ihr versucht Menzer den chronologischen und systematischen Zusammenhang aufzuzeigen, der zwischen Kants naturgeschichtlichen Lehren und seiner Geschichtsphilosophie besteht. Die Darstellung berücksichtigt sämtliche Schaffensperioden des Philosophen und unternimmt es, soweit die Quellen dies gestatteten, die historische Bedingtheit seiner Ideen zu erweisen. Für die Rekonstruktion der entwicklungsgeschichtlichen Lehren und der Weltanschauung Kants in der vorkritischen Periode konnte Menzer auf seinerzeit unveröffentlichte Nachschriften Johann Gottfried Herders aus den Jahren 1762 bis 1764 zurückgreifen.
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The philosopher Paul Menzer (1873-1960) was one of the last century’s most important figures in Kant studies, whose activities included almost twenty years as secretary of the Kant Edition based at the Berlin Academy of Sciences. Following his appointment as professor in the newly-founded philosophy department at Halle in 1908 he published many studies on German idealism among which Kants Lehre von der Entwicklung in Natur und Geschichte occupies a significant place.
In this work Menzer sets out to illustrate the chronological and systematic connection between Kant’s teachings on natural history and his philosophy of history. All periods of the philosopher’s creative output are taken into account and, as far as the sources allow, the author attempts to demonstrate the historical relativity of Kant’s ideas. In reconstructing Kant’s doctrines of historical development and his view of the world, Menzer was able to make use of writings by Johann Gottfried Herder from 1762-1764 which had not yet been published at the time.