Karabibik

Eine Dorfgeschichte.

von

Seinen kargen Lebensunterhalt verdient sich Karabibik mit der Bewirtschaftung einer kleinen Ackerfläche. Da er keine eigenen Zugtiere besitzt, leiht er sich diese beim Nachbarn aus, um damit seinen Boden zu pflügen. Eine Hoffnung sieht der Bauer mit der Verheiratung seiner Tochter mit dem Schwager seines Nachbarn. Der Plan des gewieften Bauern scheint nahezu perfekt, wäre da nicht ein Haken: Seine Tochter gilt als faul und ist nicht unbedingt eine Perle der Schönheit. Nimmt er die „Hilfe“ eines Zinswucherers in Anspruch und stürzt sich so in hohe Schulden oder geht er seinen nicht gerade uneigennützigen Plänen nach und bringt seine Tochter irgendwie „unter die Haube“? Das ist die Grätchenfrage. Zwischen Baum und Borke stehend muss Karabibik eine Entscheidung treffen.

Wie kaum ein anderer Schriftsteller vor ihm versteht es Nâbizade Nâzım das harte Landleben gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf eine realistische Weise zu beschreiben.