Film im Kraftfeld zwischen Politik, Kritik und Komik ist das Thema beim XVI. cinefest. Dabei werden die Spannweite eines unterhaltsamen Genres und die fließenden Grenzen zu Lustspiel und ernsthafter Auseinandersetzung untersucht.
Im Kino wurde schon immer gelacht. Wann aber der Spaß aufhört und der Ernst beginnt, loten Filmmacher und Publikum ständig wieder aufs Neue aus. Dass sich Kurt Tucholskys Frage „Was darf die Satire?“ in der Filmgeschichte nicht pauschal mit „Alles!“ beantworten lässt, sondern die Antwort immer abhängig war vom historischen Kontext, insbesondere den jeweiligen Machtstrukturen, zeigt cinefest, das mit Filmen von 1924 bis 2015 das vielfältige Spektrum dieses kritisch-unterhaltsamen Genres erkundet. Darunter befinden sich bekannte Klassiker wie Reinhold Schünzels „Amphitryon. Aus den Wolken kommt das Glück“ (D 1935) oder Stanley Kubricks „Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb“ („Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“) (GB 1963/64). Aber auch einige Wiederentdeckungen wie der georgische Stummfilm „Chemi bebia“ (SU [GE] 1929), eine groteske Komödie von Kote Mikaberidze, oder „Hin und Her“ (AT 1947), ein kaum bekannter Nachkriegsfilm nach Ödön von Horvath von und mit Theo Lingen. Der Katalog zum cinefest dokumentiert mit Kritiken, Materialien und Hintergrundtexten mehr als 25 Produktionen, die die Spannweite des Genres in der Filmgeschichte dokumentieren.
- Veröffentlicht am Mittwoch 27. November 2024 von edition text + kritik
- ISBN: 9783967070934
- 168 Seiten
- Genre: Film, Musik, Sachbücher, Theater