Katharina Grosse. Kunsthalle Düsseldorf

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Katharina Grosse zeigt zum ersten Mal eines ihrer ellipsenförmigen Bildsysteme im Außenraum. Das 6 x 8 Meter große bemalte Objekt ist in einer Höhe von über fünf Metern so an die Fassade der Düsseldorfer Johanneskirche angebracht, dass es weit in den Raum hinein reicht. Die gesprayte Malerei weist über die Grenzen der gewölbten Oberfläche hinaus und wirkt, als würde hier nur ein Teil eines größeren Bildes sichtbar, welches sich in den Bildraum der Kirche hineinschiebt.Die gleichermaßen illusionistische wie abstrakte Malerei, die Größenverhältnisse von Kirche und Objekt und die Mehrdeutigkeit als Objekt und Bildträger eröffnen einen Denkraum, in dem der Zuschauer zum Akteur wird. Dadurch, dass hier koexistiert, was sich sonst entgegensteht, kann eine gesellschaftlich weitreichende Erfahrung gemacht werden: Die Wirklichkeit geht in ihren Möglichkeiten auf, sie kann hierarchielos immer wieder neu gestaltet werden.