katzenpornos in der timeline

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2016 erschien Sonja Harters Debütroman „Weißblende“ bei Luftschacht, nun setzt sie mit dem Lyrikband „katzenpornos in der timeline“ nach – es ist Harters insgesamt vierter. Die in den Gedichten mehrfach beschworenen Algorithmen bestimmen nicht nur unsere digitale (Social-Media- und Online-Einkaufs-)Welt, sie bieten auch im Sprachlichen Handlungsanweisungen. Schritt für Schritt arbeitet sich Harter an vordergründig unscheinbaren Alltagssegmenten ab und wirft sie als Sprachstücke aus. Ihre gestellten Suchanfragen erstrecken sich von der Betrachtung des Kunstbetriebs bis hin zu übersteigerten Poetiken, der Überforderung im Netz und heilbringenden Politikern. Das alles geschieht frei von überhöhten Bildern, Harters Sprache ist dabei knapp, welthaltig und von einem lakonischen Witz getragen.