Katzenstreu

Erzählungen

von

Stefan Horvath begegnet in „Katzenstreu“ dem Terror des 4. Februar 1995, einem Attentat, bei dem vier Roma aus Oberwart ihr Leben verloren, darunter einer seiner Söhne.

In der bildreichen Erzähltradition der Roma findet er einen Weg, die Sprachlosigkeit des Grauens zu überwinden.

Er nähert sich dem Trauma in szenischen, mitunter poetischen Sequenzen und schlüpft in mehrere Rollen – die des Täters, des Beobachters, des Opfers.

„… Ich war sehr schweigsam, bis mich das junge Romamädchen fragte, warum ich nicht reden wolle. Ich erzählte ihr vom Titel des neuen Buches, erzählte ihr von ‚Katzenstreu‘ und dass ich nicht wüsste, warum mir gerade dieser Titel eingefallen sei. Das Romamädchen antwortete, dass der Sockel der Bombe von 1995 aus einem Katzenklo gefertigt worden war. Das Mädchen war damals dreizehn Jahre alt gewesen.

Dieses Drama hatte mich also acht Jahre später eingeholt, und jetzt wusste ich auch, dass ich meinem Schicksal nicht davon laufen konnte. Und mir war auch klar, dass ich dieses Drama nur in einer für mich außergewöhnlichen Form aufarbeiten konnte, und dass dieses Buch mit dem Titel ‚Katzenstreu‘ kein normales Buch sein konnte. Daher war meine Überlegung, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, um den damaligen Ereignissen möglichst nahe zu kommen …“