Keine Freude als diese Traurigkeit

Gedichte aus fünf Jahrzehnten

von ,

Keine Freude als diese Traurigkeit’ lautet der Titel des
Gedichtbandes, der in lyrisch-verdichteter Form eine Lebensrückschau
enthält, fürwahr keine private Nabelschau, vielmehr eine
gesellschaftliche, in der sich die privaten Momente eines Lebens
einbinden. Ein Feuerwerk von Sprachbildern, voller Eindringlichkeit,
niemals sprachlich überhöht, deswegen für jeden Menschen aufnehmbar. Der
heute nur zu oft spürbaren ‚lyrischen Geschwätzigkeit’ stellt er die
verdichtete, philosophische ‚Wahrheit’ eines engagierten Lebens entgegen
(… ein schlagendes Herz / das dir keine Zeit mehr lässt / für
fruchtlose Monologe). Auch wenn das gesellschaftliche Resümee seiner
Gedichte skeptisch ausfällt ( …Du hörst und fragst vergebens, / und du
weißt es schon längst.), ist seine Haltung keineswegs resignierend.
Vielmehr ist auch die Lyrik selbst Teil jenes Traums, den er in einem
seiner Gedichte so beschreibt:

Und nun:

Was ist zu tun?

Es gibt kein Paradies,

doch ohne das zu leben,

geht aber auch nicht –

wenn Paradies heißt:

von einem besseren, faireren

Leben zu träumen,

in dem das Glück

schuldenfrei zu haben ist.

Und in Anspielung an Schuberts Frühling beschreibt er die Ästhetik
der Lyrik als ‚Keine Freude als diese Traurigkeit, die so schön ist.’

Und tatsächlich ist Bullerdieks Gedichtband ein ästhetischer Genuss,
der vielen Menschen zu einem wichtigen Begleiter werden kann.