Keiner stirbt

Roman

von

Horst Meier, Dachdecker, Schuhgröße 52, Besitzer eines alten Lastautos, spezialisiert auf halblegale Transporte und Landstraßennächte, ein Geschichtenerzähler, ist eine von fünf mehr oder weniger verkrachten Existenzen, die sich 1959 in Gießen und Umgebung vier Oktobertage um die Ohren schlagen. Während sie von Ort zu Ort fahren, eine Kneipe nach der anderen aufsuchen, lässig Bier und Korn bestellen, Schaschlik und Würstchen verspeisen, schließlich in Frankfurt landen, wo »mit vielen Lichtern der Abend schon wartet«, reiht Kurzeck in 46 kurzen Kapiteln Geschichten und Monologe von Gelegenheitsarbeitern, Kneipenwirtinnen, Animiermädchen, Bierstubenhockern, Tankwarten, Putzfrauen, Rentnern und Kindern aneinander und beschreibt mit diesem Roman den Abbau von Heimat im traditionellen Sinn. Kurzecks Erinnerungsarbeit ist auch eine Bestandsaufnahme: Deutschland im Herbst, 1959.