Der Firnenglanz der Berge und die Tiefe einer Kinderseele

Das Mädchen Karoline wird auf der Alm groß. Sehr früh beginnt sie, ein Tagebuch zu führen. Sie schreibt über die Schönheit der Berge und Seen, über die Mühsal des Bergbauernlebens, die langen Arbeitsstunden, das Spiel mit den Geschwistern. Über Schneestürme mitten im Sommer, über die Gefahren durch herumziehende Räuberbanden. Detailgenau und faktentreu erzählt sie vom Alltag am Berg, von Arbeitsweisen und -gerät, vom Zusammensein mit der Familie, vom Essen und Trinken, von dem intimen Verhältnis zu Tieren. In schelmischem Ton berichtet sie von Gebräuchen und Ritualen, vom Leben eines Mädchens in einer Welt, die so nicht mehr existiert.

»Vor mir liegen viele Hefte in Schulschriftformat. Es sind Aufzeichnungen. Ich habe sie durchgeblättert und habe viele Stellen nochmals gelesen und hieraus entstand der Entschluss, dieses Geschriebene in ein Ganzes zusammenzufassen. (…) Das Mädchen, deren Geschichte ich erzähle, ist aus ihrer Bergheimat ›Pinzgau‹ in die Welt gewandert. Sie machte sich auf den Weg mit einem Herzen voll großer Hoffnungen und dem Kopf voll hochfliegender Gedanken. (…) Der Firnenglanz ihrer Bergheimat, das Rauschen der wilden Bergwasser, die blühende Pracht der Alpenblumen, die wundersame Klarheit der Bergseen und das Donnern der Wasserfälle – diese Dinge zusammen haben ihre Seele geformt. Sie trug in ihrem Herzen die Bergheimat mit in die Welt hinaus und ist in heimlichem Sehnen nie davon losgekommen.«

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