Kitaro ist ein ganz und gar nicht gewöhnlicher Junge, auch wenn er auf den ersten Blick so aussieht. Er ist ein Yokai, ein Geisterwesen, der einäugige Sohn einer Mumie und eines Menschen. Seine Holzsandalen werden mit Strahlenkraft angetrieben, und er kann sich in seine Umgebung einfügen wie ein Chamäleon. In seinen Abenteuern vermittelt er zwischen der Welt der Geister und der Welt der Menschen – und macht böse Dämonen unschädlich. Kitaro ist die bekannteste Figur von Shigeru Mizuki, der seine Geschichten reich mit fantastischen Gestalten aus dem japanischen Volksglauben bevölkert. Vor beinahe fotorealistisch gestalteten Landschaften finden sich grotesk überzeichnete Figuren: So wird das Unheimliche mit dem Komischen verbunden.
Inspiriert von einem Kamishibai (Papier- theater)-Bühnenstück begann Shigeru Mizuki 1959 mit der Arbeit an KITARO. Von der Zeitschrift SHONEN aufgegriffen, war die Serie schnell beliebt bei Jung und Alt. Mehrere Zeichentrickserien sowie zahlreiche Videospiele und Filme widmeten sich den Abenteuern des einäugigen Monsterjungen. Die Bedeutung von KITARO für die japanische Kultur – weit über den Manga hinaus – kann nicht genug betont werden. Ohne Shigeru Mizuki wäre der Erfolg der Pokémons so wenig vorstellbar wie die Popularität Hayao Miyazakis und seiner Filme wie MEIN NACHBAR TOTORO oder PRINZESSIN MONONOKE.