Die fiktive Lebensgeschichte der Pianistin Clara Supetzky, beginnend mit den Kindheits- und Jugendjahren im Wien der Zwischenkriegszeit, wo sie, gleichsam in einem Kontrapunkt zum politischen Geschehen der 20er und 30er Jahre, ihre erste pianistische Ausbildung erhält. Vom NS-Regime gefördert, erreicht sie den frühen Höhepunkt ihrer Karriere nach dem Anschluss und während des Zweiten Weltkriegs. Nach Kriegsende leistet Clara dafür ungewollt Buße und kann nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen. Aber erst nach der Heirat mit einem bekannten Wissenschaftler beginnt ihr endgültiger musikalischer Abstieg. Die Musik scheint an Vergangenem und an ihrem Mann, auch nach dessen Tod noch, zu zerbrechen. Doch für Clara tönt sie weiterhin aus ihrem stummen Klavier.
‚Anders als die Episoden unseres Lebens lässt sich ein Musikstück wieder und wieder spielen, und dieses Wissen um die Wiederholbarkeit, wenngleich in leicht veränderter Form, erhebt die Musik über die banale Vergänglichkeit unseres Lebens, über Abschiedsschmerz und Trauer um unwiederbringliche Verluste.‘
Eine Auseinandersetzung mit der Rolle und dem Wesen der Musik und der künstlerischen Verantwortung vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts, aber auch eine Reflexion über die Verbindung von Kunst und dem persönlichen Schicksal derer, die sie ausüben.
- Veröffentlicht am Donnerstag 29. November 2012 von Sisyphus
- ISBN: 9783901960604
- 192 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur