. Fritz Lamm (1911-1977) war als undogmatischer Linker zeitlebens in den verschiedensten sozialistischen Organisationen aktiv. Wegen illegaler politischer Tätigkeit wurde er bereits 1933 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, 1936 ging er ins Exil (zuerst nach Prag, danach über Frankreich nach Kuba). Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1948 engagierte er sich bei Freidenkern, Naturfreunden und in der Gewerkschaft (langjähriger Betriebsratsvorsitzender bei einer Stuttgarter Zeitung). In der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Funken schrieb er gegen die restaurativen Tendenzen der Adenauer-Republik an. Gleich zweimal wurde Lamm aus der SPD ausgeschlossen, 1931 und erneut 1963, nachdem er bereits zuvor wegen seiner offen bekannten Homosexualität mit einem ‚Jugendarbeit-Verbot‘ belegt worden war.
Die Aufsatzsammlung Christus als Standuhr beschränkt sich nicht auf religionskritische Texte, sondern läßt darüber hinaus Fritz Lamms kulturpolitische Vorstellungen und Gesellschaftstheorie erkennbar werden.
Die Reihe Klassiker der Religionskritik hat sich zum Ziel gesetzt, ein Panorama religions- und kirchenkritischer Positionen der Neuzeit entstehen zu lassen. Dabei sollen sowohl bekannte Autoren Berücksichtigung finden, als auch solche, deren Schriften heute vergessen sind, die aber eine bestimmte Richtung oder Phase religionskritischer Argumentationen repräsentieren. Alle Bände sind sorgfältig ediert und mit einer ausführlichen Einführung, Zeittafel, Literaturverzeichnis und einem Glossar versehen, das das Verständnis der historischen Texte erleichtert.
- Veröffentlicht am Donnerstag 5. November 1998 von Alibri
- ISBN: 9783932710551
- 155 Seiten
- Genre: Autobiographien, Biographien, Philosophie, RELIGION, Sachbücher