Kleider machen Leute – Romeo und Julia auf dem Dorfe

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Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 in Zürich geboren. Ein Studium der Landschaftsmalerei an der Münchener Kunstakademie brach er ab und kehrte nach Zürich zurück. Ein Stipendium erlaubte Keller dann Studien der Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaften in Berlin und Heidelberg, wo Ludwig Feuerbach und seine materialistische Philosophie großen Eindruck auf ihn machten. Seit 1855 lebte er wieder in Zürich, 15 Jahre lang als Erster Staatsschreiber des Kantons und als Schriftsteller. Keller starb am 15. Juli 1890. Kellers frühe Lyrik ist zum Teil radikal politisch geprägt; nach der gescheiterten Revolution von 1848 wandte er sich aber enttäuscht von der Politik ab. Sein erstes großes episches Werk, der autobiographisch geprägte »Grüne Heinrich«, steht in der Tradition des deutschen Bildungsromans.

Die Novellen »Kleider machen Leute« und »Romeo und Julia auf dem Dorfe« erschienen innerhalb des Zyklus »Die Leute von Seldwyla« (1856/1874), der zunächst fünf, dann zehn Novellen enthielt. Diese Sammlung gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Erzählwerken des 19. Jahrhunderts.