Kleine Schriften zur Zürcher Denkmalpflege

Geschichte, Räumung, Restaurierung

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Der stattliche Hof «Wellenberg» von 1786–1787 thront prominent auf einer Anhöhe etwas ausserhalb von Hombrechtikon. Als im Jahr 2006 dessen letzte Besitzerin, Alice Hofmann, ohne ein Testament oder Erben hinterlassen zu haben, starb, fiel ihr gesamter Besitz an den Kanton Zürich. So sah sich die kantonale Denkmalpflege auf einen Schlag mit einem renovationsbedürftigen Haus voller Möbel, Kleider und Schriftstücke konfrontiert – eine aussergewöhnliche Situation. Bei der Räumung und der darauffolgenden Inventarisierung und Auswertung des Hausrats und der Schriftstücke zeigte sich, dass das Haus seit seiner Erbauung immer im Besitz derselben Familie Schärer gewesen war.

Die Übernahme des «Wellenbergs» bot der kantonlen Denkmalpflege die einmalige Gelegenheit, die Geschichte des Hauses und seiner Bewohnerinnen und Bewohner exemplarisch nachzuzeichnen. Wie die Auswertung ergab, korrespondierte die prominiente Lage des Hauses mit dem Status der Familie Schärer: Unter den Vorfahren von Alice Hofmann fanden sich Richter und Politiker. Ebenfalls zeigte sich, dass der «Wellenberg» über Jahrzehnte eine Gastwirtschaft beherbergt hatte, aus der später eine überregional tätige Weinhandlung hervorging.

2012–2013 wurde der «Wellenberg» unter der neuen Eigentümerschaft sorgfälltig restauriert. Gleichzeitig wurden die Gebäude durch die Baudirektion des Kantons
Zürich unter Schutz gestellt. Mit der Monographie über den Hof «Wellenberg» in Hombrechtikon legt die kantonale Denkmalpflege das zwölfte Heft der seit 1998 erscheinenden Reihe der Kleinen Schriften zur Zürcher Denkmalpflege vor.