Kleist in meiner Küche

Eine moderne Novelle

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Ein ganz normaler Alltag im Leben einer Literaturstudentin: Zweifel an der Studienwahl, Geldnöte, Nächte mit Filmriß, eine verflossene Liebe und die notgedrungene Lektüre von Kleists „Penthesilea“. – Eines Morgen trifft sie unerklärlicherweise in ihrer eigenen Küche auf den vor 200 Jahren verstorbenen Dichter. Der bleibt, raucht, blockiert das Badezimmer, zahlt keine Miete und ist selbst in Sachen Seminararbeit keine wirkliche Hilfe. Immerhin schreibt er, paßt sich erstaunlich gut dem modernen Berliner Leben an und arbeitet an einem geheimnisvolles „Projekt“. Die Protagonistin wiederum entdeckt die Besonderheit und Zeitlosigkeit von Kleists Werken, wobei das Leben mit ihm diese Erkenntnis nicht unbedingt leichter macht. Kleist wiederum verschwindet mitunter für längere Zeit, schreibt unverschämte Briefe und taucht am Ende an eben dem Ort unter, von dem aus die Protagonistin ihre Geschichte begonnen hat: im Klinikum Neukölln.