König David

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Hans Fronius sucht in seiner Monotypenreihe «König David» die Grenzsituation, die äußerste Gipfelung des Ausdrucks festzuhalten. Diese Grundhaltung seines Schaffens: das Dramatische und das Tragische, das in der Rezeption und Interpretation seines Werkes bisher zu wenig beachtet wurde, hat Hans Urs von Balthasar schon in der Mitte der fünfziger Jahre angesprochen. Die biblische Erzählung von König David, die Balthasar literargeschichtlich neben die antike Heldensage und das germanische Nibelungenepos stellt (Rechenschaft 1965), interessieren ihn wie auch Fronius auf ihre letzte Aussage hin. Während der Künstler alles Erschütternd-Bedrohliche in der gestalteten Form bändigt, weitet der Theologe die Davidsgeschichte auf Christus hin aus:
«So trägt David wie eine doppelte Maske. Die Maske der Geschichte, die an seinem Bild so lange gearbeitet hat, dass die historischen Züge nur schwer erkennbar bleiben, da er seine guten und schlimmen Taten setzt im Hinblick auf einen Andern, der mit Nachdruck sein Sohn heißen und wie er aus Bethlehem gebürtig sein wird.»
Mit seinem Text zum Bilderzyklus «König David» liefert Balthasar einen Kommentar, der die visionär anmutenden Kompositionen theologisch auffüllt und sie so neu verstehen hilft.