König Laurin und sein Rosengarten

Höfische Märe aus den Dolomiten

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‚Auch wenn Südtirol gar nichts anderes hätte als den Rosengarten und die Laurin-Sage, es wäre schon dadurch eines der herrlichsten Länder, so weit die deutsche Zunge klingt‘ – so hat Wolff selbst das zentrale Thema seiner Dolomitensagen beurteilt. Es ist das unsterbliche Lied vom kleinen rätischen König, der das blonde Edelfräulein Similde in sein Reich holen will, vom unüberwindlichen Gotenkönig Dietrich-Theoderich jedoch bezwungen wird. Da verflucht Laurin seinen Garten und verwandelt ihn in eine Steinwüste – aber in der Dämmerung zeigt sich heute noch die ‚enrosadüra‘, wie es die Ladiner nennen, das Glühen der scheidenden Sonne als letzter Glanz der Rosenpracht von einst.