Kollaps oder Evolution?

Wie wir den Untergang unserer Welt verhindern können

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Wieso scheint es, als könnten die Probleme, die unsere Gesellschaft heutzutage bewegen – die globale Wirtschaftskrise, Wassermangel, Klimakatastrophen, Hunger und Armut – nicht gelöst werden? Was, wenn unsere Gehirne einfach nicht dafür gemacht sind, solche komplexen Sachverhalte zu verstehen und die daraus entstehenden Probleme zu lösen? Was, wenn Zivilisationen wie die Maya und Römer letztlich untergegangen sind, weil auch sie an den Rand ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit gestoßen sind – und wenn dem so ist, wie können wir mit den Beschränkungen unserer eigenen Fähigkeiten so umgehen, dass wir einen Zusammenbruch unserer Zivilisation verhindern können?
Rebecca Costa stellt sich allen wichtigen gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich brandaktuellen Fragen aus evolutionärer Sicht und mithilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse der Neurobiologie. Sie stellt die These auf, dass die Komplexität der gegenwärtigen Probleme die Aufnahmefähigkeit des durchschnittlichen menschlichen Gehirns bereits überstiegen hat. Der Versuch, die Schwierigkeiten immer erst, wenn es bereits zu spät ist, in den Griff zu bekommen, geht verstärkt zu Ungunsten der Nachhaltigkeit und damit schließlich auf unser aller Kosten. Deshalb sollten wir uns endlich intensiv mit den Begrenzungen unseres Denkens auseinandersetzen.
Zur Untermauerung dieser These hat Rebecca Costa nicht nur bereits untergegangene Zivilisationen untersucht, sondern in der Tradition des Evolutionsexperten und Begründers der Memetik, Richard Dawkins, die fünf vorherrschenden kognitiven Hindernisse (die sogenannten Supermeme) betrachtet, die wir überwinden müssen, um unsere geistigen Grenzen zu besiegen. Im Einzelnen sind es eingefahrene Denkprozesse, irrationaler Widerstand, persönliche Schuldzuweisungen, falsche Interpretation von Korrelationen, Silodenken und die Ausweitung eines extremen Ökonomiegedankens auf alle Lebensbereiche.
Zur Überwindung dieser Hindernisse sowie der gesellschaftlichen Probleme kann jeder Einzelne beitragen. Der erste und entscheidende Schritt im eigens dafür entwickelten „Awareness-and-Action-Ansatz“ ist die Reflexion der angesprochenen Einschränkungen, um darauf aufbauend eine Verbesserung unserer „Brain-Fitness“ zu erreichen und durch den gezielten Einsatz von Einsicht und Intuition einen Paradigmenwechsel in der Gesellschaft herbeizuführen.