Komm in den totgesagten Park und schau

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Deutschland, in naher Zukunft: Die öffentliche Verwaltung knirscht, Autonome und Illegale besetzen immer mehr Nischen, Gemurmel von einer Revolution geht um. Halbwegs bürgerlich lebt Marek, Inhaber einer Unistelle, mit seiner Frau Adriana und deren Kindern aus erster Ehe. Als die Schulleiterin Marek absurde Vorwürfe macht, fängt dieser einen Kleinkrieg mit Behörden und Polizei an, und als sein Kollege handfest eingreift, nimmt die Eskalation ihren Lauf. Währenddessen kommt Mareks Sohn Felix, neunzehn, zu Besuch, um seinen Vater endlich zu verstehen, denn: ‚Er hat immer nur einen winzigen Schritt neben den richtigen Weg gesetzt, aber das ziemlich oft, und die Summe dieser vielen kleinen falschen Schritte hat ihn auf die falsche Spur gebracht.‘ Nach einer chaotischen Flucht stranden beide in der Böhmischen Schweiz. Hier, in einem abgelegenen Weberhäuschen, lernen Vater und Sohn sich selbst und einander kennen und warten ab, bis sich die Wogen zu Hause und im Land geglättet haben. Beide stellen sich die gleiche Frage: Wie konnte es nur so weit kommen?
André Kubiczek erzählt von einer Vater-Sohn-Beziehung im Ausnahmezustand – und übertrumpft unsere absurde Wirklichkeit nicht durch überdrehte Volten, sondern zeigt, wie sich die Apokalypse tänzelnd nähert.