Kriegsende

Durch die Voreifel zum Rhein

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Nach mehr als sechs Jahrzehnten verblasst die Erinnerung an den 2. Weltkrieg und das Kriegsende. Umso wichtiger ist heutzutage eine Dokumentation, die eindringlich die Not der damals in der Voreifel zurückgebliebenen Bevölkerung darstellt. Mit der erfolgreichen Abwehr der Ardennen-Offensive – ab dem 16. Dezember 1944 und dem danach folgenden Vormarsch in das Rheinland – beginnt für die amerikanischen Truppen die Schlussphase des Krieges im Westen. Diese Epoche stellt der Euskirchener Regionalhistoriker Hans-Dieter Arntz, der sich seit etwa 20 Jahren mit der Schlussphase des 2. Weltkrieges im Raum der Ardennen bis zum Rhein beschäftigt, detailliert dar. Er konzentriert sich in dem vorliegenden Buch auf den Bereich Mechernich, Münstereifel, Euskirchen, Zülpich, Weilerswist, Brühl, Rheinbach und Meckenheim – die letzte Bastion vor der später berühmten Brücke von Remagen. Der Autor befasst sich einleitend mit dem operativen Beginn dieser Phase, verzichtet dann aber wieder bewusst auf die Darstellung weiterer militärstrategischer Operationen. Die Auswertung vieler Augenzeugen-Berichte sowie das ausgezeichnete Fotomaterial aus deutschen und ausländischen Archiven vermitteln einen beeindruckenden Überblick auf das Kriegsende 1944/45. Viele Tagebuch-Aufzeichnungen, Briefe und Akten erhellen zudem repräsentative Einzelschicksale. Hans-Dieter Arntz schildert die Ängste des HJ-Jungen, die Nöte des Volkssturmmannes und das Bangen der Mutter, die vor Jabos und Bomben im Keller Schutz sucht. Im Bombenhagel teilt der Lehrer seinen Schülern die Abgangszeugnisse aus; in Rheder und Wichterich werden deutsche Fahnenflüchtige und russische Fremdarbeiter standrechtlich erschossen. Im Januar 1945 besucht der Sohn des berühmten Generalfeldmarschalls Model zum letzten Mal seinen Vater im Führerhauptquartier „Felsennest“ bei Münstereifel?