Kriegsfolgen-Forschung

Das paneuropäische Picknick 1989

Im Mai 1989 begann Ungarn Schritt für Schritt mit dem Abbau des Eisernen Vorhangs zu Österreich. Bei Gorbatschow hatte man sich dazu rückversichert. Wie weit ging die Öffnung? Niemand konnte es wissen. So organisierten mitten im Sommer, am 19. August 1989, engagierte Ungarn und Österreicher direkt an der Staatsgrenze ein politisch-motiviertes „Picknick“ für Jugendliche beider Länder und baten Otto von Habsburg und Imre Pozsgay um eine Schirmherrschaft über dieses Event.
Plötzlich wurde das Picknick von Hunderten Deutschen aus der DDR überrannt. Sie hatten zuvor Urlaub in Ungarn gemacht und wollten nicht mehr in ihr Land zurück. Sie ergriffen die Chance, in die Freiheit zu gelangen.
Es folgte die größte Flucht aus der DDR seit dem Bau der Berliner Mauer 1961. Der erste Stein war herausgebrochen. Drei Monate später war die Mauer Geschichte.
Dreizehn Historiker aus Österreich, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Deutschland und den USA beleuchten die damaligen Ereignisse im Lichte des aktuellen Stands der Forschung. Neue Dokumente ergänzen die Analysen.