Kriegskinder

von

»Was haben meine Eltern erlebt, als sie so alt waren wie mein Sohn heute? Was hat sie zu denen gemacht, die sie heute sind?« Diesen Fragen geht die Fotografin Frederike Helwig in dem Band Kriegskinder nach. Diejenigen, die Ende der 1930er-, Anfang der 1940er-Jahre geboren wurden und während des Zweiten Weltkriegs aufwuchsen, sind heute in ihrem achten Lebensjahrzehnt. Sie schauen zurück, sprechen teilweise zum ersten Mal darüber, was sie geprägt hat: Bomben, Flucht, Angst, Hunger, Krankheit, Tod, verschwundene Väter, überforderte Mütter – aber auch die Sprachlosigkeit der Nachkriegszeit, in denen die Erinnerungen an den Krieg und dessen generationsübergreifende Folgen vergessen werden sollten. Den 45 eindringlichen, allesamt analog aufgenommenen Porträts aus der Gegenwart sind erzählte Kindheitserlebnisse der Zeitzeugen gegenüber gestellt. Das macht Kriegskinder zum Porträt einer Generation, deren Erinnerungen bald mit ihr verschwunden sein werden.