Kriminalgeschichte des Christentums

13. und 14. Jahrhundert: Von Kaiser Heinrich VI. (1190) zu Kaiser Ludwig IV. dem Bayern (1347)

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„Das Mittelalter“, sagte Nietzsche, „ist die Zeit der größten Leidenschaften.“ Wie diese Leidenschaften sich austobten im 13. und 14. Jahrhundert, zeigt Karlheinz Deschner im 7. Band seiner „Kriminalgeschichte des Christentums“.
Am Anfang steht der Staufer-Kaiser Heinrich VI., der von 1190 bis 1197 regierte und die Weltherrschaft beanspruchte – auch ohne Absegnung durch den Papst. Am Ende der Epoche steht Kaiser Ludwig IV. der Bayer, der das Heilige Römische Reich bis 1347 regierte. Mächtigster Gegenspieler des Imperiums während dieser beiden Jahrhunderte war Papst Gregor IX. (1227 – 1241), der vom Kaiser sein angemaßtes Recht auf immer neue Kreuzzüge einforderte und im Inneren für Staatssicherheit sorgte durch die Einführung der Inquisition.
In diese Zeit fallen: der Sturz der Staufer und das Ende der päpstlichen Universalherrschaft, die Bulle Unam Santam, die Sizilianische Vesper, die „Babylonische Gefangenschaft“ der Päpste im Exil von Avignon, immer verheerendere Judenpogrome, Kreuzzüge in alle Himmelsrichtungen, darunter der Kreuzzug Friedrich II., die Kreuzzüge Ludwigs des Heiligen nach Ägypten und nach Tunis, die Kreuzzüge von Christen gegen Christen, der groteske Kinderkreuzzug, die Vernichtung der Templer, die Ausrottung der „Heiden“ im Nordosten – und nicht zuletzt die totalitäre Inquisition, die jegliche Regung freiheitlicher Geister ersticken sollte.