Die Geschichte der Künste wurde bisher überwiegend als Stilgeschichte dargestellt. Mit diesem Buch kann sie als Kulturgeschichte „des Künstlers“ neu verstanden werden, als Geschichte der menschlichen Kreativität in den epochentypischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts; zugleich als Geschichte eines Mythos, der bis heute von hoher Anziehungskraft ist.
Der Begriff Künstler, hier geschlechtsneutral verstanden, verweist bereits darauf, dass auch die Künstler-Geschichte lange Zeit von Männern geprägt war. Nicht nur in dieser Hinsicht veränderten sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Strukturen mit der kulturellen Modernisierung. Die Betrachtung zeigt aber auch grundlegende Voraussetzungen der künstlerischen Autonomie und kreativen Subjektivität im 20. Jahrhundert auf: den sozialen Raum, den Künstlerhabitus, die Erfindung technischer Medien mit neuen Künstlerberufen, die „Erweiterung“ des Kunstbegriffs.
Wolfgang Ruppert porträtiert zudem in Fallstudien beispielhaft so exponierte Individuen wie unterschiedliche Künstlerprofessionen des 20. Jahrhunderts: Wassily Kandinsky und Paul Klee, die „Bauhäusler“, Leni Riefenstahl, Joseph Beuys, Valie Export, Otl Aicher, Martin Kippenberger, Christoph Schlingensief und Jonathan Meese, Pina Bausch. Worin bestehen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Künstlerkreativität zwischen Moderne, Postmoderne und reflexiver Moderne?
- Veröffentlicht am Montag 24. September 2018 von Böhlau Köln
- ISBN: 9783412509767
- 336 Seiten
- Genre: Kunst, Literatur, Sachbücher